Ich würde darauf tippen, dass der Bremssattel defekt ist. Der Bremskolben sitzt mit einem O-Ring in seiner Bohrung. Dieser ist aber im Querschnitt nicht wie bei typischen O-Ringen rund, sondern viereckig. Wenn Du bremst, bewegt sich der Kolben und verkantet dabei den Im Querschnitt viereckigen O-Ring etwas. Wenn Du nun die Bremse löst, versucht der verkante O-Ring wieder in die ursprünglich gleichmäßige quadratische Form zurück zu gehen. Dabei zieht er förmlich den Kolben ein ganz kleinwenig zurück. Dadurch liegen die Bremsklötze nur ganz leicht an und geben so die Bremsscheibe wieder frei. Das funktioniert bei Deinem Bremssattel nicht mehr. Grund dafür ist i.d.R. Schmutz zwischen Kolben und der Kolbenbohrung oder gar ein bereits leicht korrodierte Kolbenoberfläche, bzw. ein alter O-Ring der seine Weichmacher über die Jahre/Jahrzehnte verloren hat und schlichtweg zu hart geworden ist um sich wieder in die ursprüngliche Form zurückzuziehen. Was kannst Du machen? Ein ERFAHRENER Schrauber kann grundsätzlich mit einem Reparatursatz ( neuer Kolben + neuer O-Ring + spezielle Montagepaste (muss ja mit Bremsflüssigkeit klarkommen, normales Fett geht da nicht) den Bremssattel instandsetzen. ABER das kann auch schiefgehen( Verletzen des O-Rings durch Verkanten bei der Montage etc. Da Du, sorry dafür, die Funktion bzw. den Aufbau des Bremssattels (so wie von mir beschrieben) nicht kennt’s, rate ich Dir DRINGENDEST davon ab das selbst zu machen. Also einfach einen neuen Bremssattel kaufen, kosten nun wirklich nicht die Welt bei AUTODOC oder aber Bremssattel demontieren und vom KFZ-Fachbetrieb instandsetzen lassen. Übrigens Bremssättel sollte man idealerweise immer achsweise ersetzen. Noch ein Tipp wie Du solche Schäden zukünftig vermeiden kannst: Beim Bremsbelagwechsel die Kolben BEVOR die zurückgedrückt werden, so sauber wie möglich (auch unter der Staubmanschette) machen. Das machen leider nur wenige Hobbyschrauber und dadurch kommt der Dreck dazwischen. Nach der Montage der Bremse und Testen der Bremse, Auto noch einmal aufbocken und prüfen ob sich das Rad nach jeder Bremsbetätigung mit der Hand frei drehen lässt. Wenn nicht oder nur schwer ist die Bremse halt fest und erhitzt sich durch den Reibungsdruck stark. Wenn Du dann, so wie Du es gemacht hast, TROTZDEM weiterfährst, glüht die Scheibe und ggf. auch Bremssattel Radlager NUR aus. Es kann aber dann das flüssigwerdende Radlagerfett auslaufen und sich u.U. an der glühenden Bremsscheibe entzünden. Und dann kann die ganze Kiste abfackeln. Ich fahre ( nachdem ich die beschriebenen Schritte absolviert habe, zusätzlich noch eine kurze Runde, steige aus und lege die flache Hand auf die Felgen ( immer auf alle zum Vergleich) so spüre ich sofort ob eine Bremse sich mehr als andere erwärmen. Anmerkung: vorn werden sie immer etwas wärmer als hinten!
Aber bitte, Bremsen, Radaufhängung und Lenkung sollte man wirklich nur bearbeiten, wenn man davon wirklich Ahnung hat, anderseits spielt man mit seinem und den Leben anderer.