Manfred B.: Hallo Annett,
die Lösung ist eigentlich ganz einfach,
wegen Garantie erhalt aber wiederum schwierig. Also besser selber nix machen / oder von wem machen lassen.
Ist meinem Vater früher exakt genauso ergangen bis ich als Kfz. Lehrling die Initiative ergriffen hab. Sch... auf Garantie, es hat zu sehr genervt und die Werkstatt war einfach unfähig.
Ohne die Bremse gesehen zu haben behaupte ich stumpf mal:
1. die ist im Werk wie auch jetzt in der Werkstatt trocken zusammengesteckt worden. (Zeit, Materialkosten, Vorgaben...)
Für mich gehört aber an mehrere richtige stellen immer Bremsen Paste.
(eine art Fett, und hat mehrere Aufgaben)
Früher hieß die Anti-Quietsch Paste (warum wohl...) dann nahm man Graphit, danach Kupferpaste / Spay oder was auf Keramik Basis bis man heute alles verteufelt und auf Plastilube schwört - was eigentlich nur wieder die Anti-Quietsch von früher ist...
2. und das ist zusätzlich noch eher das Problem, wird der Bremsbelag in Relation zu Druck vom Bremskolben her zu groß dimensioniert / geplant worden sein.
Dadurch legt sich der Belag beim normalen Bremsen nicht fest genug an die Bremsscheibe und es entsteht das Geräusch durch "aufschwingung".
Test: bremse mal das es schön quietscht und drücke dann noch etwas fester nach. Geräusch dann schlagartig weg ? aha...
Du kennst die Sache mit Finger leicht über Rand von Weinglas reiben ? = Ton
Reibst du aber mit etwas mehr Druck = kein Ton...
Grad weil es scheinbar deine hintere Bremse betrifft, behaupte ich das alles mal blind. Weil der Druck (die Bremsleistung) V/H generell grob 70 zu 30% in der Verteilung beträgt.
Abhilfe verrate ich wegen Sicherheitsrelevanz nicht. Erzähle folgend nur die Geschichte in Stichworten was ich damals gemacht habe und soll nicht nachgemacht werden, schon gar nicht von ungelernten Nachbaren !
Da ich Manni heiße, hab ich mit Bedacht mannipuliert. Also nochchmal (!) nicht nachmachen, höchstens mit einem Altgesellen besprechen.
Entweder will er mich dann verklagen oder mir die Hand schütteln.
Zerlegt, gereinigt, gangbar gemacht und durchbewegt Bremskolben präventiv mit blauer ATE Paste belegt, Kupferfett angebracht, Beläge bis kurz vor Grundplatte an der auf- wie ablaufenden Seite stark angephast um die Reibfläche zu verkleinern und damit den Anpressdruck zu erhöhen, quer zur Drehrichtung mittig noch einen Schlitz in den Belag geschnitten aber wegen festigkeit auch nicht bis zur Grundplatte, der hat dann später den anfallenden Bremsstaub auf dem kurzen Dienstweg aufnehmen können der übrigens auch zum Quietschen beitragen kann, damit hab ich auch zusätzlich noch die zu große Oberfläche etwas verringert.
Ergebnis: Geräusch nachhaltig weg, Beläge konnten sich leichter keilförmig einschleifen und Bremswirkung war gleich wenn nicht sogar höher. Nachteil der nicht wirklich einer ist, Beläge nutzen etwas schneller ab, aber alles bleibt dadurch gangbar in Bewegung und vor Allem die Scheiben bleiben blank.
Was nutzt es wenn beides plus evtl. noch Bremssättel öfter bei 80-70% wegen Rost und fest teuer neu müssen und es bis dahin immer wieder quietscht...
P.S. einige Beläge werden heutzutage mit diesen Phasen und dem Schlitz von vornherein OE so produziert... 25.02.25
Hallo Manni,was für ein unglaublicher Beitrag! Wow👏,du hast Recht mit dem leicht und dann stärker bremsen,dann wird es besser,quietscht eben am besten im Stau…da frag ich mich,warum eine Cupra Werkstatt null Plan hat und auf Verdacht was „repariert „!Also,ich könnte ja mit diesen Profivorschlägen in eine freie Werkstatt fahren und halt was zahlen und dann Ruhe haben,wäre ein Versuch wert,tausend Dank,darfst du mir hier eine Werkstatt in meiner Nähe (Halle S.) empfehlen?Viele Grüße Annett