Stefan Dischl: Hi Samuel,
bei deinem F20 mit dem N13 Motor deuten die beschriebenen Aussetzer zwischen 2 000 und 3 000 U/min unter Last sehr oft auf Probleme in der Zünd oder Einspritzanlage oder in der Ladedruckregelung hin. Auch wenn die Zündspulen und Kerzen schon bei 120 000 km gewechselt wurden, können sie bei 150 000 km wieder Auffälligkeiten zeigen, weil Spulen und Kerzen bei den modernen Direkteinspritzern wie dem N13 thermisch und elektrisch extrem hoch belastet sind, sehr dicht am Brennraum sitzen und bei viel Kurzstrecke oder Stop and Go schneller altern als im Serviceplan vorgesehen, sodass einzelne Spulen schon nach 20 bis 30 000 km wieder schwächeln und Iridiumkerzen bei viel Kaltlauf, Ölnebel oder Verkokung ebenfalls schon nach 30 oder 40 000 km Probleme machen können. Der N13 ist ein Direkteinspritzer mit Hochdruckpumpe und wenn eine Düse nachtropft oder die Pumpe Druckschwankungen hat, äußert sich das genau in diesem Drehzahlbereich.
ebenso können ein klemmendes Wastegate, eine schwergängige Druckdose, ein defektes Magnetventil oder Undichtigkeiten in der Ladeluftstrecke dazu führen, dass der Motor beim Beschleunigen kurz einbricht, und auch eine schwache Vorförderpumpe oder ein verschmutzter Kraftstofffilter kann die Hochdruckpumpe unter Last kurzzeitig verhungern lassen. Bei dem Kilometerstand sollte man deshalb zuerst mit ISTA D Live Daten Raildruck Soll und Ist, Ladedruck Soll Ist, Lambdawerte und Zündwinkelrücknahme prüfen und das Ganze unter Last, am besten beim Bergauffahren, aufzeichnen; dazu Spulen quer tauschen und die Ladeluftstrecke auf Dichtigkeit prüfen, den Raildrucksensor und die Hochdruckpumpe testen und die NOX und Lambdawerte kontrollieren. Mit diesen Daten lässt sich sehr gut eingrenzen, ob es wirklich an der Zündung, an den Injektoren, an der Pumpe oder an der Ladedruckregelung liegt, bevor man auf Verdacht Teile tauscht.
Gruß 26.09.25