Ingo Böttcher: Hallo, je mehr Oktan das Benzin hat, desto früher kann die Motorsteuerung die Zuendung stellen. Dadurch steigt die Leistung minimal an. Auf den Verbrauch kann das nur nicht wahrnehmbaren Einfluß haben, wenn das Auto technisch in Ordnung ist. Wenn jedoch die Zuendung generell zu spät eingestellt ist und durch den klopffesteren Treibstoff die Zuendung in den normalen Bereich verstellt wird, ist eine 10 % Treibstoffeinsparung eventuell möglich. 28.10.21
Das ist so nicht ganz richtig.
Ob ein Motor 95 oder 98 Oktan benötigt, wird bei der Konstruktion festgelegt und nicht mehr veränderbar. Über 90% aller Automotoren benötigen nur 95 Oktan. Ein Kraftstoff mit 98 Oktan bringt hier absolut nichts. Benötigt der Motor alledings 98 Oktan, nimmt er mit super95 Schaden. Auch der Zündzeitpunkt wird bei der Konstruktion festgelegt, abhängig von der zulässigen Höchstdrehzahl. Der bei einigen Motoren eingebaute Klopfsensor kann bei Falschbetankung den Zündzeitpunkt Richtung spät verstellen.
Bei der Zündung soll sich eine Flammenfront, von der Kerze ausgehend, im Brennraum ausbreiten. Das bewirkt einen relativ sanften Druckaufbau im Zylinder. Bei einer unkontrollierten Verbrennung bildet sich zeitgleich zur Zündung eine zweite Flammenfront, die einen zu schnellen Druck aufbaut. Das macht sich als sog. Klopfen bemerkbar. Ein metallisches Geräusch. Nimmt der klopfsensor den Zündzeitpunkt zurück, ist der kolben schon wieder in der Abwärtsbewegung und der ungesunde Druckaufbau richtet keinen Schaden mehr an.
Der Klopfsensor kann aber nur in eine Richtung wirken, in Richtung spät. Eine zu spät eingestellte Zündung wird auch durch den Klopfsensor nicht korrigiert.
Fazit. Ist der Motor für den Betrieb mit 95 ROZ konstruiert, bringt die Verwendung eines Kraftstoffes mit 98ROZ rein gar nichts. Umgekehrt kann der Motor schaden nehmen, wenn nicht eine Einrichtung (Klopfsensor) das verhindert.