Eine VP44, damit durfte ich mich wirklich seeeehr intensiv beschäftigen :-)
Ich schreib Euch ein paar Zeilen, vielleicht hilft es euch…
Die Spritzbeginn (SB) Regelung bei der VP44 ist was ziemlich komplexes, ich fang mit der
Grundfunktion an.
Der Spritzversteller (SV) wird vom Spritzversteller-Magnetventil (SV-MV) mit Pumpeninnenraumdruck
beaufschlagt, mittels Ansteuerung via Tastverhältnis (TV) geht das wunderbar stufenlos.
Auf die eine Seite des SV-Kolbens drückt also je nach TV der modulierte Pumpeninnenraumdruck,
auf der anderen Seite sitzt eine Feder.
Wenn der volle Pumpeninnenraumdruck anliegt haben wir Frühanschlag, liegt kein Druck an und die Feder
schiebt den SV zur anderen Abrichtung haben wir Spätanschlag.
Alles easy, das gibts bei VP37 usw. auch genau so.
Die VP44 hat jetzt aber einen IWZ Sensor intern verbaut, das Ding sitzt am SV und nennt sich
Inkrement Winkel Zeit (System) Sensor.
Damit kann eine Lageregelung des SV realisiert werden, was gleichbedeutend mit einer
FörderbeginnRegelung ist.
Dazu braucht es aber ZWINGEND auch den Kurbelwellensensor, sonst kann die Relativposition des SV
zur KW nicht ermittelt werden.
Noch „näher am Brennraum“ geht dann nur mehr via Nadelbewegungsfühler (NBF), der in einem der
Düsenhalter sitzt.
Damit kann die FB Regelung zu einer Spritzbeginn (SB) Regelung erweitert werden, ziemlich coole Sache…
Fällt der NBF aus geht das System eine Ebene zurück in die FB Regelung, ich kann mich nicht mehr
erinnern ob dann ein Notlauf kommt oder nicht…
Fällt der KW Sensor aus wird’s heftig, da geht dann zwar theoretisch noch die FB Steuerung, aber das ist
dann schon relativ ungenau…
Wenn das IWZ System ein Problem hat ist’s vorbei, weil sich die Bestromung des Mengenmagnetventils
nur mehr am sehr rudimentären KW Signal orientieren müsste…
Ich hoffe ihr könnt davon etwas brauchen, mir hat’s Spaß gemacht in fast schon vergessenen
Erinnerungen zu schwelgen!
Viel Erfolg bei der Reparatur!